Donnerstag, 12. Februar 2009

Direktor für Presse und Pizza

Jetzt haben wir das Problem, dass ich eine Nacht nach dem Abend über Gestern schreibe (was ich bereits gestern getan habe) und daher nur noch die Hälfte von allem weiß. Blöd, aber ich war eben müde.

Als Johannes und ich vom Kaffee/Muffin-Trip zurückkamen, ließ es sich nun mal nicht mehr vermeiden, dass wir auch etwas machen. Also schraubte ich etwas lustlos die Schubladen-Schienen für den Rollcontainer an das Brett (doofe Konstruktion), entschied mich aber nach dem Eintreffen der A-Fraktion (Alena, Anna, Annika) mit ihren Pflanzen dafür, lieber wieder im Weg rumzustehen. Annika und Johannes fanden zum Glück schnell die Kisten mit den ELSA-Shirts, die für große Erheiterung sorgten. Zumindest, als ich mich in ein (unglücklich gekennzeichnetes) Poloshirt der Größe L zwängte. "Halt, moment: In L geZWÄNGT? Fett geworden?" Nein. Falsch gedacht, du Drecksack. Es war einfach nur ein Frauen-Shirt, und weil ich nun mal etwas größer und breiter bin als eine Frau, passte mir das eher weniger. Annika dürfte sich dennoch freuen, denn plötzlich hatten Anna, Phine, Claudi und ich (dann in total testosterongefülltem Männer-L) alle ein Elsa-Shirt zu je 10,50 EUR am Körper und repräsentierten unsere Sektion.

Das bewahrte uns leider nicht vor'm Schrankaufbau. Wir hatten zwei Schränke (ohne Aufbau) gekauft, die nun zusammengeschraubt werden wollten. Meine Aufgabe dabei war, die Füße an die Bodenplatte zu montieren. "Kein Problem" dachte ich und schraubte, als wäre ich eigentlich viel lieber Automechaniker geworden als Jurist (was ich ja auch noch nicht wirklich bin). Nach Anleitung sollte ich fünf Millimeter Platz zwischen dem Ding und dem Brettrand lassen, was ich auch brav einhielt. Leider sollte sich später herausstellen, dass das deswegen doof war, weil die Belastungsschrauben nicht über den Füßen waren, der Schrank sein eigenes Gewicht nicht halten konnte und somit die Bodenplatte brach. Florians Vorschlag, wir sollten uns auf das Mängelgewährleistungsrecht berufen und wieder zu Sommerlad fahren, wurde leider irgendwie überhört, ich hätte zu gerne die Reaktion gesehen, wenn da neun Jurastudenten aufgelaufen wären, nach dem Motto "Ersetzt uns das oder wir klagen!" Statt dessen hat Patrick dann irgendwas mit Schrauben gemacht, da hab ich aber irgendwie nicht zugehört. Das passierte übrigens bei beiden Schränken - ich hab beide Bodenplatten zusammengebastelt. Wir lernen: Ich bin nicht unbedingt der Direktor für das Schrankwesen bei ELSA, das scheint auch in den IT-Bereich zu folgen.

Dennoch bin ich gestern befördert worden: War ich zuvor nur Pressereferent (seit gestern mit eigenem Aktenordner - Woo-hoo!), wurde ich aufgrund meiner profunden Kenntnisse im Bereich "Mobilpizzaphonie" (d.h.: Ich kenn' die Nummern von Lieferservicen auswendig) auch noch zum Direktor für Pizza. Zwar lief meine erste Amtshandlung nicht ganz glatt (merke: eine Familienpizza ist zu wenig, auch, wenn 3/4 der Leute, die da sind, Mädchen unter 1,65 m sind), aber ich habe mich ja sofort mit einer zweiten Bestellung gerettet. Und so zufrieden, wie alle ihre Pizza mümmelten, scheine ich mich eigentlich bewährt zu haben.

Dann haben wir draußen noch den Flur wieder aufgeräumt, der aussah wie Sau und Schwein. Mein Lieblingspart war der, als Fabian, Patrick und ich das alte Holzregal zerkleinert haben. Nur so viel: "Domo arigato, Mr. Regal-San. Haiiiiiiiiiiaaaaaaaaaaaaaa-bäm!" Wir haben dann einfach mal einen getreten. Außerdem haben wir gelernt: Ungefähr 30 Kilo altes Werbematerial bringen einen Müllsack auch dann zum Reißen, wenn man kurz vor den anderen Müllsäcken steht, wo man den nur oben drauf werfen wollte.

Als das Büro dann quasi fertig ausgestattet war, mit Bild und Fahne und der Uhr in ELSA-Blau und dem Kalender, wo ich Geburtstage eingetragen habe (gesucht: Leute mit Geburtstag im Mai), haben wir uns erst Motivational Pics im Internet angesehen und dann noch nett beisammen gesessen (bei Annika ist "Poppen-Zeit" so ab 0 Uhr, Fabian findet, ich sehe seit elf Jahren Scheiße aus und Claudi hat auch ganz viel gesagt), bis alle anderen irgendwie gehen wollten. Fabian hat dann noch knapp 120 Bockwürstchen in Riesendosen mit nach Hause genommen und droht damit, eine Bockwurstparty stattfinden zu lassen. Ich hätte zu gern gesehen, wie er das seinen Eltern erklärt hat. Insgesamt lässt sich sagen: Das ELSA-Büro aufräumen ist nicht nur deutlich produktiver wie meine Versuche, in mein Zimmer Ordnung zu bringen - es dauert auch länger. Oh, und natürlich ist es viel lustiger... vielleicht sollte ich hier auch nur noch in Gruppen von zehn Leuten aufräumen (Nein. Zu viele Dinge hier sollten besser nur von mir gefunden werden...).

Morgen dann der letzte Tag des Semesters, zwei Stunden Kriminologie. Wer mich da im Hörsaal sucht, wird mich finden - da bin ich mir sicher...

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