Samstag, 29. August 2009

Guess who's back on the Blogroll?

Gestern Abend... ach du Alarm... legendär im eigentlichen Wortsinne. Und damit ich nicht der Einzige bin, der seinen Enkeln noch davon berichten kann, schreibe ich es auf, damit sich auch die anderen daran erinnern können.

Nachdem der frühe Abend von einem Bombenalarm geprägt war - der Janos ruft an "Warum kann man denn bei dir nicht mehr auf den Brandplatz fahren?", ich gehe runter und gucke, und siehe da: Da stehen sechs Polizeivollzugsbeamte um einen grünen Koffer neben der Post herum und gucken. WENN da eine Bombe drin gewesen WÄRE, wären da einige Personen erheblich zu Schaden gekommen. Sie haben ihn dann aber nach der Beschnüffelung durch einen Hund einfach so aufgemacht und es war, für mich gut einsehbar, mindestens ein weißes T-Shirt oder Unterhemd drin, aber kein Sprengstoff. Also nicht spektakulär, ich hab dann lieber mal ein bisschen was gearbeitet.

Nach etwas Unsinn machen mit der AK bin ich dann zum Janos gelaufen, der sich erstmal derbe erschreckte, als er meine Visage aus der Nacht auftauchen sah und fast aus dem Fenster gefallen wäre. Ist er aber nicht, statt dessen konnte ich in der Küche noch gehaltvolles zu Maiks Abendbekanntschaft aus dem Scarabee vom Tag vorher präsentieren: Eher etwas moppelig, eher nicht so schön, schien eher betrunken, als sie mit Maiks Arm um die weitläufige Taille durch die Baustelle Seltersweg wankte. Weil wir uns das nicht länger bildlich vorstellen wollten, fielen wir lieber in Janos' Auto, Uli, Jan und Mo hinten auf die Rückbank, Janos und ich vorne - ich, wie immer, vorne links. Erste Frechheit des Abends bei der Aral in der Grünberger: Um spät gibt's da immer noch keine Reduzierung des Backwarenpreises. Statt dessen fuhren wir dann auf einen Geburtstag irgendwo hinter der Hellas. Mit der Ankunft da fühlte ich mich spontan noch drei Jahre älter: War ein 18. Geburtstag, bei dem drei Viertel der Gäste so aussahen, als dürften sie mit Müh und Not grade mal legal Bier an der Tanke holen. Und wo wir grade bei Bier sind: Als wir ankamen - und das war noch nich allzu spät - tendierte der Alkoholvorrat gegen Null. Das ist für mich grundsätzlich ja kein Problem, ich weiß aber, was es mit meinen Mitstreitern anstellt. Nach Unspektakulärkeit für einige Zeit beschlossen wir, die andere bekannte Party in Wieseck zu crashen und zu sehen, was da eigentlich los ist.


Tja, das taten wir dann auch. Alle Mann wieder ins Auto, ab zur Grillhütte nach Wieseck. Da wiederum war noch weniger los als auf der anderen Party, dafür gab es aber Alkohol. Damit stand der Plan: Wir mussten beide Partys verbinden, und da wir leider nicht genug Fahrzeugkapazitäten hatten, um die Gäste der anderen Party alle nach Wieseck zu karren - und die auch alle nicht alt genug gewesen wären, selber zu fahren - mussten wir wohl leider den Alk mitnehmen. Der Mo hatte seine Augen bereits beim Reinkommen auf den Sangriaeimer geworfen, der aber als zu risikoreich abgelehnt wurde. Statt dessen wanderten sämtliche offen zu erkennenden Schnapsflaschen erstmal unter unsere Bank. Ein Glück, dass sich niemand daran störte, dass wir mehr oder weniger keine Sau auf dieser Party kannten... aber dafür nach ungefähr einer Viertelstunde immer wieder zum Auto gingen. Jemand brauchte Zigaretten aus dem Auto - stellte sich raus, dass in seiner Hose zwei Schnapsflaschen gefangen waren. Die haben wir dann besser mal im Auto gelassen. Jemand wollte seine Jacke zum Auto bringen - und als wir da waren, war ihm dann doch so kalt, dass er nur seine Flasche Wodka da abstellen musste. Irgendwann beschlossen wir dann, dass das nun reichte, wollten aber noch unser Meisterstück machen. Also wartete jemand (ihr merkt, dass ich das genial anonymisiere?) mit laufendem Motor im Auto, bis innerhalb kürzester Zeit alle Leute, beladen mit Bier und Schnaps wieder einstiegen - und dann ab dafür. Einzig, als ein Gruppenmitglied mit einer der Gastgeberinnen Rum trinken musste, um der Entdeckung zu entgehen, wurde es haarig... aber auch diese Klippe umschifften wir sicher und feierten uns auf dem Weg zur Shell-Tankstelle heftigst selber.

Von da an ging es erstmal zum Ben nach Hause, weil der feine Herr ja vorher etwas anderes zu tun hatte, als mit uns Party zu machen. Ich sag' mal nicht was. Zur Strafe wurde er im Kofferraum unter die Plane gelegt und durfte keinen Mucks von sich geben, bis wir bei der Party waren. Da war inzwischen leider die Gästezahl beträchtlich zurückgegangen, was den Jungs dank des neu aufgefüllten Alkoholvorrats ziemlich latte war (mir eigentlich auch, ich kannte vorher schon keinen). Mit ein bisschen hier und da und tralala ging es weiter bis... naja, bis der Herr Percy Beaucoup ausrastete. Der Traumtorschütze wollte nämlich einen neuen Spitznamen haben und war der Meinung, dass "Wasserwerfer" ziemlich gefährlich klingt. Und da hat er einfach mal so 'nen Fünf-Liter-Volvic-Tank durch die Gegend geworfen, was nicht nur einige Partygäste ziemlich nass machte, sondern auch den Vater des Gastgebers so in Rage versetzte, dass die Party dann mal abgebaut wurde. Kiffen, saufen, laute Musik - ja. Wasser werfen - nein. Nichtsdestotrotz bleibt es ziemlich lustig, weil keine Sau außer mir gemerkt hatte, dass der Percy geworfen hatte... also standen er und ich etwas abseits und kicherten die ganze Zeit. Hihi.

Gehen mussten wir aber dennoch, also alle ab ins Auto und los. Irgendwas schabte aber schäbig über den Asphalt, was die anderen (Weicheier, pff) dazu brachte, mich dazu zu bringen, anzuhalten. Draußen guckte dann einer ... und sieh mal einer an, die Unterbodenverkleidung hatte sich tiefergelegt. Eine Schraube hielt aber noch, als wär' sie Olli Kahn im Elfmeterschießen und ließ das Ding auch nicht los. Also standen wir auf einem besseren Feldweg irgendwo in der Vorstadtpampa und hatten Scheiße am Auto. Highlight der Situation war der rotzvolle Jan, der gar nix mehr konnte, im offenen Fenster hing und alle drei Minuten brüllte "Was dann los hier? Warum fahren wir denn net?" Wir fuhren nämlich net, weil der Mo und der Janos unter dem Auto hinten und versuchten, dass Ding abzureißen, was nicht wirklich gelingen wollte. Auch die Minicarfahrer, die grundsätzlich vor unserem Auto hielten und erstmal Fernlicht einschalteten (Memo: Wir stehen nicht zum Spaß alle um das Auto rum ihr Deppen, das fährt net) hatten kein Werkzeug dabei, und dass der Percy seinen nackten Hintern auf die Motorhaube presste und uns seinen Penis präsentierte, half auch nicht. Wir mussten auf den Vater vom Partygastgeber warten, der ein Taschenmesser spendierte. Das half erstmal nicht viel, aber irgendwie hat der Mo das Ding dann abgekriegt. Ich war dennoch etwas unentspannt: Ben im Kofferraum, wenig Benzin im Tank, laute Musik, Jan rotzbesoffen halb aus dem Fenster hängend, Janos mit Schnapseimer und Strohhälmen auf dem Schoß neben mir und dazu das Auto nicht ganz in Ordnung - jeder ordentliche Polizist hätte uns angehalten, wenn er uns gesehen hätte. Hat aber zum Glück keiner, also erstmal den Jan abgeliefert und dann Auto beim Janos stehen gelassen.

Der Plan war nun zunächst, dass Haarlem zu beehren. Problem war: Haarlem hatte zu, sodass wir mit dem einen Typ und so drei Biatches zum Domizil laufen mussten. Während ich mich beim behenden (da steht NICHT behindert!) Versuch, über ein Baustellenabsperrdingens zu hüpfen fast auf die Fresse gelegt hätte... naja, machten wir halt Unsinn. An der Bäckerei gegenüber von der Taste kauften wir dann erstmal ein Fladenbrot... zumindest ich kaufte meins. Ein weiteres verschwand noch so, aber dafür konnte ich nix. Mit unseren Riesenlaiben Fladenbrot ging es also zum Domizil, wobei ich auf dem Weg großzügig Brot an die umstehenden Passanten verteilte. Tja, und dann kommen wir zum Domizil und alle gehen kurz runter, Dosenbier holen, ich dagegen warte mit meinem Brot oben... und dann fängt der... ääh... Dingens hier Streit mit der Domizil-Betreiberin an, die dauernd draußen rumfiel und für Ruhe sorgen wollte "wegen de Nachbaaan". Man sollte anmerken, dass es ihr nicht geschadet hätte, wenn sie dabei nüchtern gewesen wäre, aber mit einem ebenso rotzbesoffenen Kontrahenten wurde die Situation nicht einfacher. Statt dessen drehte sich alles nur noch um "Ey, du besoffene Domizilbetreiberin, du bist mir grundlos auf den Fuß getreten" und "Ey, du besoffener Dingens, du bist zu laut, Nachbaaan", was mindestens drei Mal fast in Handgreiflichkeiten bester Art gemündet wäre, wenn der Janos nicht seinen Sozialen gehabt hätte und den Mittelsmann gespielt hätte. Und dann stand auf einmal der Bodo vor uns, was komplett lustig war, weil keiner wusste, wo der auf einmal her kam (und ich vergaß zu fragen). Da der Bodo noch weibliche Begleitung dabei hatte, kam dann auch der Rosenmann... und trug Gedichte als Lied vor. Und es tut mir so leid, dass ich nichts mehr wirklich rezitieren kann, aber wenn ihr in Gießen unterwegs seid, bittet den Rosenmann euch ein Lied zu singen. Oh Gott, was war das lustig. Ich erinnere mich nur noch an die Textzeilen "Isch kann masturbieren um zu ejakulieren", "Du bist lesbisch, du fickst deine Freunde, deine Freunde ficken dich" und "SCHWUL SCHWUL SCHWUL" erinnern... den Rest hab ich leider weggelacht.

Naja, dann war's uns aber auch genug und wir gingen gen Heim... der Versuch beim Turhan noch 'nen Döner zu kaufen scheiterte, als die Deppen für einen Döner mit ihren Rotkrautresten, Fleisch und sonst nix trotzdem noch 2,50 EUR haben wollten und auch noch sagten "Musst du ja net kaufen, wir machen hier eigentlich schon Überstunden." Altaaa... machst den schlechtesten Döner im Dönerdreieck und dann noch so Sprüche? Läuft gar nicht! Statt dessen liefen der Janos und der Mo nochmal über den Markt, während der Uli und ich ganz entspannt den Marktbeschickern beim Aufbauen zusahen und philosophierten. Der Ben war vorher schon mit dem Bodo abgezogen, die wohnen ja nebeneinander. Naja... und als der Mo und der Janos dann mit Frikadellenbrötchen zurückkamen, war für mich der Abend ja auch schon so gut wie beendet... ich wohne schließlich näher am Markt als der Rest. Alles in allem denke ich, ich habe nicht zu viel versprochen, als ich am Anfang von "legendär" gesprochen habe. Und wer's anders sieht, war mit Sicherheit nicht dabei.